Haushaltsunfall Unterschätztes Risiko!

Vier von zehn Unfällen ereignen sich im Haushalt, weitere 36 Prozent in der Freizeit. Beunruhigend ist, dass diese Unfälle in den vergangenen Jahren zugenommen haben, während Arbeits- und Verkehrsunfälle rückläufig waren. Besonders problematisch: Die gesetzliche Unfallversicherung bietet in diesen Fällen keinen Schutz. Während die Unfallzahlen im Verkehr und im Bereich Arbeit/Schule seit Jahren rückläufig sind, steigen jene im Bereich Heim/Freizeit weiter an. 

Erschreckende Zahlen

Laut der „Injury Database Austria (IDB Austria), einer statistischen Erhebung des KFV, wurden im Vorjahr 782.200 Menschen in Österreich bei Unfällen so schwer verletzt, dass sie in einem Krankenhaus behandelt werden mussten.

Den größten Anteil daran hatten Unfälle im Haushalt: 308.300 Unfälle (39 Prozent) ereigneten sich in diesem Lebensbereich. Auf Rang zwei kommt demnach der Bereich Freizeit mit 36 Prozent oder 280.400 Unfällen. 112.300 Verletzte gab es im Bereich Arbeit und Schule, „nur“ 81.200 im Verkehr.

Besonders dramatisch ist die Entwicklung der Unfälle mit Todesfolge. Von den insgesamt 2.551 durch Unfälle ausgelösten Todesfällen waren mehr als 78 Prozent den Bereichen Heim und Freizeit zuzurechnen; 1993 waren es noch nur 49 Prozent gewesen.

Dazu kommt, dass auch die absolute Zahl der unfallbedingten Todesfälle im Bereich Heim und Freizeit stieg: Waren es 1993 noch 1.559 gewesen, stieg die Zahl bis 2018 auf 1.993. Deutlich rückläufig waren in diesem Zeitraum dagegen die Zahl der Verkehrstoten (von 1.283 auf 409 Todesfälle) und die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle (von 334 auf 148).

Kein Versicherungsschutz

Es ist aber auch wichtig, das weit verbreitet „Halbwissen“ zu diesem Thema geradezurücken: Der größte Teil der Unfälle, nämlich 84 Prozent sind nicht von der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt.

Im Falle der Dauerinvalidität gebe es von ihr in diesen Fällen „keinen einzigen Cent“ für das Unfallopfer. Dabei kostet ein „guter Unfallversicherungsschutz“ gerade einmal so viel wie eine Tageszeitung.